Kreditkartentypen - Abrechnung, Unterschiede, Vor- und Nachteile

Auf den ersten Blick erscheinen alle Kreditkarten im Wesentlichen gleich: Sie ermöglichen das bargeldlose Bezahlen im In- und Ausland, erleichtern den Einkauf in Online-Shops oder werden zum Abheben von Bargeld genutzt. Auch wenn prinzipiell alle Kreditkarten für diese Zwecke genutzt werden können, existieren doch unterschiedliche Kreditkartentypen, die sich vor allem in der Art und Weise der Abrechnung unterscheiden.

Kreditkartentypen
Kartentypen: Unterschiede
bei der Abrechnung.

Daraus ergeben sich dann wiederum Unterschiede in den anfallenden Gebühren sowie in den Voraussetzungen, die sich abhängig vom Kartentyp teilweise deutlich unterscheiden können. Bei der Auswahl der passenden Kreditkarte stellt sich daher immer auch die Frage nach dem geeigneten Kreditkartentyp.

Unterschiede bei der Abrechnung

Unterschiede zwischen den einzelnen Kreditkartentypen lassen sich in erster Linie bei der Abrechnung der Kreditkartenumsätze und damit auch bei den notwendigen Voraussetzungen an den Karteninhaber ausmachen. Im folgenden eine Übersicht der wichtigsten Kreditkartenarten.


KreditkartentypAbrechnungVor- und Nachteile
Prepaid KreditkarteWird ausschließlich im Guthaben geführt.Für alle Kunden erhältlich. Häufig gebührenpflichtig.
DebitkarteKein Verfügungsrahmen, direkte Abrechnung über das Girokonto.Ermöglicht bargeldloses Bezahlen in Verbindung mit Girokonto. Oft nur gemeinsam mit Girokonto erhältlich.
Charge KreditkarteSeparater Verfügungsrahmen. Rechnungsbetrag wird vollständig ausgeglichen.Für die meisten Kunden geeignet. Guter Kompromiss aus finanzieller Flexibilität und Sicherheit. Oft nur gemeinsam mit Girokonto erhältlich.
Credit-CardSeparater Verfügungsrahmen. Rückzahlung des Rechnungsbetrags in Raten möglich.Möglichkeit der Ratenzahlung. Kreditzinsen häufig teuer. Risiko der Überschuldung.

Die einzelnen Kreditkartentypen im Detail

typische kreditkarte
Die individuell beste Kreditkarte
ist vom Kartentyp abhängig.
Bild: Tony Hegewald / pixelio.de

Credit-Card

Die Credit-Card (manchmal auch als "echte Kreditkarte" oder als Revolving Kreditkarte bezeichnet) erlaubt dem Kunden die Rückzahlung seiner Umsätze in Raten. Dem Kunden wird hier also tatsächlich ein "echter" Kreditrahmen durch die Bank eingeräumt: Wie auch bei einem regulären Ratenkredit werden für den genutzten Kreditrahmen Sollzinsen fällig.

Die Umsätze mit einer Credit Card werden normalerweise monatlich abgerechnet, der Kunde zahlt auf Wunsch jedoch lediglich einen Teilbetrag des ausstehenden Saldos an die Bank. Dies wird auch als Teilzahlungsfunktion bezeichnet. Abhängig vom Vertrag muss bei der Teilrückzahlung monatlich mindestens ein vereinbarter Prozentsatz vom Kreditkartensaldo getilgt werden.

Echte Kreditkarten bieten ihrem Besitzer maximale Freiheiten, allerdings sind die Kreditzinsen für die Teilrückzahlung häufig teuer.

Tipp: Bei vielen echten Kreditkarten kann die Teilrückzahlung auch deaktiviert werden. Die Umsätze werden dann vollständig vom Konto des Karteninhabers abgebucht und das Risiko ungewollter Zinsen durch eine vergessene Kreditkartenabrechnung wird ausgeschaltet.

Charge Kreditkarte

Charge-Karten sind vermutlich der Deutschland am häufigsten anzutreffende Kreditkartentyp. Die Kreditkartenumsätze werden bei der Charge Kreditkarte gesammelt und in regelmäßigen Abständen (meist monatlich) abgerechnet.

Im Gegensatz zur echten Kreditkarte wird jedoch bei jeder Abrechnung der vollständige Rechnungsbetrag vom Girokonto des Karteninhabers eingezogen. Eine Ratenzahlung bietet dieser Kreditkartentyp nicht an. Der Kunde profitiert jedoch von einem kurzfristigen, zinslosen Darlehen bis zum endgültigen Abrechnungstermin.

Charge Kreditkarten werden, wie auch Credit-Cards, mit einem maximalen Verfügungsrahmen oder "Limit" ausgestellt, welches innerhalb einer Abrechnungsperiode genutzt werden kann.

Anbieter /
Kreditkarte
KartentypGebührenSonstiges
kreditkarte dkbCharge-Karteohne Grundgebühr inkl. kostenlosem GirokontoWeltweit kostenlos bezahlen und an Automaten Geld abheben
Unser Tipp:
DKB Kreditkarte - Jetzt eröffnen >>

Debitkarte

Bei einer Debitkarte werden alle Umsätze direkt vom Girokonto des Kunden abgebucht. Im Unterschied zu den anderen Kreditkartentypen bietet die Debitkarte damit keinen eigenen, separaten Verfügungsrahmen: Es kommt bei der Zahlung alleine auf eine ausreichende Kontodeckung des Kunden (ggf. mit Berücksichtigung des Dispokredits) an.

Kreditkarten werden in Deutschland eher selten als Debitkarten ausgeführt, typische Vertreter dieses Kartentyps sind dagegen die gängigen Bankkarten (EC-Karte bzw. Girocard mit Maestro oder V-Pay).

In den USA sind Debitkarten der Kreditkartenorganisationen Visa und MasterCard eher verbreitet.

Prepaid Kreditkarte

Prepaid Kreditkarten werden ausschließlich im Guthaben geführt und ermöglichen eine Verfügung über das zuvor vom Kunden einbezahlte Guthaben. Im Unterschied zu den Debit-Karten werden die Umsätze des Kunden hier nicht vom Girokonto, sondern von einem separaten Kreditkartenkonto abgebucht, das vorab "aufgeladen" werden muss.

Durch die Begrenzung der Umsätze auf das Guthaben des Kunden steht die Prepaid Kreditkarte prinzipiell allen Personen offen und erfordert in vielen Fällen keine Schufa- oder Bonitätsprüfung durch den Anbieter. Sie ist zudem als Zweitkarten beliebt, um das finanzielle Risiko bei Kartenverlust oder Missbrauch einzugrenzen.

Prepaid-Kreditkarten, die das Zeichen von Visa oder MasterCard tragen, werden mittlerweile von den meisten Händlern und Banken problemlos akzeptiert und bieten damit die gleiche Funktionalität wie andere Kartentypen.

Anbieter /
Kreditkarte
KartentypGebührenSonstiges
back and white prepaidPrepaid Kreditkarteohne Grundgebühr, einmalige AktivierungsgebührKeine Schufa- oder Bonitätsprüfung
Tipp Prepaid:
Black & White MasterCard - Jetzt eröffnen >>

Gut zu wissen: Zur Akzeptanz von Debitkarten und Prepaid-Kreditkarten

Während die deutschen Girocards mit V-Pay und Maestro im Ausland nicht immer akzeptiert werden und bei der Buchung eines Mietwagens normalerweise nicht genutzt werden können, ist dies mit Debitkarten, die das Visa- oder MasterCard-Logo tragen (z.B. Consorsbank oder ING), in vielen Fällen kein Problem. Der Unterschied: Die Umsätze des Kunden werden zwar auch bei den Debitkarten direkt mit dem Girokonto des Kunden abgerechnet, dennoch verfügen diese Karten quasi über einen "virtuellen" Verfügungsrahmen und geben sich damit als echte Kreditkarten zu erkennen.

Auch mit vielen Prepaid Kreditkarten ist die Anmietung eines Mietwagens oder die Hotelbuchung möglich. Voraussetzung ist dabei natürlich, dass der Kontostand eine ausreichende Deckung aufweist: Gerade Mietwagenfirmen "blocken" bei der Anmietung teilweise hohe Beträge auf der Karte als Kaution.

Eine Garantie für die Akzeptanz einer Prepaid Kreditkarte (und auch anderer Karten) gibt es jedoch nicht und gerade bei Reisen im Ausland empfiehlt es sich, über eine alternative Zahlungsmöglichkeit zu verfügen.

Welche Kreditkarte ist die Richtige?

Pauschal lässt sich die Frage nach der richtigen Kreditkarte natürlich nicht beantworten. Für die meisten Einsatzzwecke (Bargeld auf Reisen, Bezahlen in Online-Shops) reicht eine Charge Kreditkarte völlig aus. Kreditkarten dieses Typs werden häufig ohne Jahresgebühren ausgegeben und sind bei vielen Direktbanken bei der Eröffnung eines Girokontos inklusive. Auch volljährige Studenten und Auszubildende erhalten fast immer eine Charge-Karte ausgestellt.

Personen mit ausreichendem Einkommen, die die zusätzliche finanzielle Flexibilität zu schätzen wissen, können selbstverständlich auch zu einer Credit-Card greifen.

Für Jugendliche oder Personen mit eher schlechter Bonität sind hingegen Prepaid-Kreditkarten geeignet. Diese können in den meisten Fällen für alle Verwendungszwecke einer regulären Kreditkarte genutzt werden, sind ohne Girokonto allerdings häufig nur gegen Gebühren erhältlich.

Zum Kreditkartenvergleich nach Kartentyp >>